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Pension Grieb und Cafè Schlössl in Tännesberg

Anton Grieb wurde 1865 in Tännesberg geboren und ging dann nach seiner Ausbildung zum Dekorationsmaler 1891 nach Straubing und war dort zwanzig Jahre lang Vorsitzender der Handwerkskammer und Stadtverordneter und Mitglied des Kreistages. 1921 kehrte er nachdem er in Straubing seine Villa verkauft hatte nach Tännesberg zurück und erbaute 1929 am Schlossberg die Pension Grieb und das Restaurant  & Café Schlössl. 1930 verstarb Anton Grieb in Tännesberg, wo er sich um seine Heimatgemeinde in vielerlei Hinsicht verdient gemacht hat. 

Grieb-Wappen am Cafè Schlössl 1929Grieb-Wappen am Cafè Schlössl 1929Seine Frau Sophie Grieb, war als Modistin tätig. Für eine ungelernte Café- 

Anton Grieb vor dem Cafè Schlössl 
           ca. 1929Anton Grieb vor dem Cafè Schlössl ca. 1929

und Pensionsbetreiberin war das nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes Anton Grieb nicht einfach Café und Pension weiterzuführen. 
Eine Reihe von Frauen und Mädchen arbeiteten in der Pension oder im Café als Zimmermädchen oder als Bedienung. Für manche war es das erste verdiente Geld nach der Schulzeit. Am Ende aber musste Sophie Grieb ihr Schlössl und ihre Pension Grieb an die Brauerei Balk aus Kleinschwand verkaufen, die der Getränke-lieferant war.

Café Schlössl 1934Café Schlössl 1934

So erwarb Josef Balk im Jahr 1938 die Pension und das Café.  Zeitzeugen berichten heute noch davon, dass während des 2. Weltkrieges Kinder aus Berlin im Rahmen der sog. Landverschickung in der Pension untergebracht waren. 
Auf dem untenstehenden Foto ist links das damalige Café Schlössl mit seitlichem Glasanbau zu sehen, der wohl auch als Frühstücksraum für die Fremdenpension genutzt wurde.
Die Fremdenpension, rechts auf dem Foto, besteht heute noch fast unverändert, nur der seitliche Eingang wurde nach vorne verlegt. Der spätere Eigentümer (Josef Balk) wohnte im Alter noch viele Jahre mit seiner Frau in der Pension, nachdem er die Brauerei an seinen Sohn Karl Balk übergeben hatte. Der zweite Sohn Josef Balk erhielt später das Cafè Schlössl. 

Pension Grieb 1934Pension Grieb 1934

Nach dem 2. Weltkrieg nahm auch im Luftkurort Tännesberg der Fremdenverkehr ständig zu. Der neue Besitzer entschloss sich deshalb 1948 das Café Schlössl umzubauen und fast auf die doppelte Größe zu vergrößern.

Café Schlössl nach 1948Café Schlössl nach 1948Café Schlössl ca. 1970Café Schlössl ca. 1970

Als Josef Balk die Landwirts- und Gasthof Post - Erbin aus Rötz heiratete, verkaufte er das Café Schlössl an Anton Hesse und Hilde Valentin aus Tännesberg.

Das Café Schlössl wurde in der Folge zu einem Anziehungspunkt für Jung und Alt und erfreute sich auch aufgrund seiner exponierten Lage am Schlossberg mit einem herrlichen Ausblick über Tännesberg und das Umland einer besonderen Beliebtheit. Die Feriengäste aus ganz Deutschland fühlten sich in den Pensionszimmern im Schlössl wohl. Eine Reihe von Vereinen aus Tännesberg machten es zu ihrem Vereinslokal. Der traditionsreiche Schützen-verein Tännesberg von 1670 baute im Untergeschoss seinen Schießstand ein und nutzte diesen viele Jahre, bis ein eigenes Vereinsheim zur Verfügung stand. 

 

An viele gemütliche Café-Nachmittage, Familienfeiern und so manchen Tanzabend erinnern sich noch heute viele aus Tännesberg und der Umgebung.

Als die aufkommenden Urlaubsreisen ins Ausland immer billiger und beliebter wurden, ging auch das Fremdenverkehrsaufkommen in Tännesberg zurück.

In der Folge musste nach dem Tode von Anton Hesse und Hilde Valentin das renommierte Ausflugs-Café den Betrieb einstellen.

Nach einem Umbau zum Wohnhaus wird das Gebäude heute von der Familie der Tochter von Hilde Valentin und ihrem Ehemann Hans Klünner genutzt.